Prostatakrebs kann in fünf verschiedene Typen aufgeteilt werden
Zum ersten Mal haben Wissenschaftler entdeckt, dass Prostatakrebs in fünf verschiedene Typen eingeteilt werden kann.
Die Ergebnisse, die in der Fachzeitschrift EBioMedicine veröffentlicht wurden, enthalten wichtige klinische Implikationen für die Zukunft. Ärzte können nun hoffen, dass künftig Tumore des Patienten besser identifiziert werden können und somit besser einschätzen können, ob der Tumor aggressiv ist und wie er wachsen und sich ausbreiten könnte.
Dieses neue Wissen könnte den Weg frei machen für besser auf den Patienten zugeschnittene Krebsbehandlungen. Bisher konnte Prostatakrebs nicht in Untergruppen eingeteilt werden. Aus diesem Grund können Behandlungen für die Krankheit oft nicht gezielt genug erfolgen. Als Folge dessen ist die Wirksamkeit aufgrund der Vielzahl von Reaktionen der Patienten auf die Behandlung in vielen Fällen nicht ausreichend.
Prof. Malcolm Mason, von Cancer Research UK, beschreibt die Schwierigkeiten bei der Behandlung von Prostatakrebs. Er erklärt: „Die Herausforderung bei der Behandlung von Prostatakrebs ist, dass er entweder langsam wächst und kaum Probleme verursacht, oder sich schnell ausbreitet und aggressiv verhält. Aber im Moment haben wir keine zuverlässige Möglichkeit, um die unterschiedlichen Typen zu unterscheiden. Das bedeutet, dass einige Männer eine Behandlung erhalten die sie nicht brauchen“, und er fährt weiter fort, „diese erzeugen unnötige Nebenwirkungen, während andere aus intensiver Behandlung profitieren könnten.“
Prostatakrebs ist, neben Hautkrebs, die häufigste Krebsart bei Männern in den USA. Die American Cancer Society prognostizierten 220.800 neue Fälle von Prostatakrebs und 27.540 Todesfälle durch die Krankheit in diesem Jahr.
Behandlung könnte spezifisch auf den entsprechenden Tumor zugeschnitten werden
Im Jahr 2010 entdeckten Wissenschaftler, dass es mindestens zehn verschiedene Arten von Brustkrebs gibt. Dabei zeigt jede jede ihre eigene einzigartige genetische Signatur. Es war diese bahnbrechende Studie, die Forscher von der Cancer Research UK Cambridge Institute und Addenbrookes Hospital in Großbritannien animierten Prostatakrebs unter diesem Aspekt zu untersuchen.
Die Studien-Gruppe bestand aus 259 Männern. Diesen wurden Proben von gesundem und krebsartige Prostata-Gewebe entnommen. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass 100 verschiedene Gene an der Entwicklung von Prostatakrebs beteiligt sind. Die Studie entdeckte fünf verschiedene Typen, die jeweils mit einem charakteristischen genetischen Fingerabdruck versehen sind, ähnlich wie die Studie im Jahr 2010 bei Brustkrebs es zeigte. Die in der Studie verwendete Methode erwies sich auch wirksamer bei der Vorhersage der aggressiven Krebsarten.
Im nächsten Schritt sollen die Ergebnisse in größeren Studien bestätigt werde. Dadurch sollen in Zukunft Behandlungsmethoden entwickelt werden, welche es ermöglichen gezielter gegen die unterschiedlichen Arten von Prostatakrebs vorzugehen.