Marihuana unterstützt Knochenheilung
Im Rahmen einer systematischen Sichtung von 79 klinischen Versuchen, wo die Effektivität des Bestandteils Cannabinoids von Marihuana und seiner medizinischen Wirkung untersucht wurde, kam es zu einem überraschenden Ergebnis. Der positive medizinische Effekt sei gering. Nun fanden Forscher der Tel Aviv University (TAU) und Hebrew University aus Israel heraus, dass der Wirkstoff Cannabinoids die Knochenheilung unterstützt. Untersucht wurden die unerwünschten Nebenwirkungen medizinischer Marihuana. Die Cannabinoid-Rezeptoren sind eine Art Rezeptor unseres Körpers, der mittels Verbindungen der Cannabis-Pflanze aktiviert werden kann. Die israelischen Forscher stellten fest, dass das Skelett durch Cannabinoide reguliert und die Knochenbildung durch Cannabinoid-Rezeptoren gefördert wird. Der Knochenabbau würde den Angaben zufolge stimuliert. Das Ergebnis zeigt, dass Cannabinoid-Medikamente nützlich zur Behandlung von Knochenkrankheiten wie Osteoporose sein kann.
Wie Dr. Yankel Gabet vom Knochenforschungslabor am Institut für Anatomie und Anthropologie an der TAU Sackler Fakultät für Medizin berichtet, sei das klinische Potenzial von mit Cannabinoid verwandten Verbindungen unbestreitbar. Es sei allerdings noch jede Menge Arbeit für die Entwicklung von geeigneten Therapien zu leisten. Ein klinisches Therapieziel aus der Psychoaktivität von Cannabis zu lösen sei möglich. Das Hauptmittel in der Studie sei CDB (Cannabinoid) und in erster Linie antiinflammatorisch aber zeige keine Psychoaktivität.
In der neuen Studie, die im Journal of Bone and Mineral veröffentlicht wurde, untersuchte das Team von Dr. Gabet die Wirkung von CDB auf Ratten, die mittlere Frakturen aufwiesen. Eine Gruppe Ratten wurde mit einem Kombinationsmittel aus CDB und THC gespritzt. Allein CDB habe dem Ergebnis nach den Heilungsprozess der Oberschenkelknochen deutlich verbessert. Wie Dr. Gabet berichtet, sorge CDB alleine für eine Stärkung der Knochen während der Heilung, würde eine Reifung der Kollagenmatrix verbessern. Die Kollagenmatrix ist die Basis für die neue Mineralisierung von Knochengewebe. Nach einer Behandlung mit CDB würde der Knochen in Zukunft schwerer brechen.
Es gibt allerdings Bedenken, dass die Legalisierung von Mariuhana für medizinische Zwecke die Zunahme des Medikaments für Erholungszwecke fördern könnte. Einer neuen Studie in der The Lancet Psychatrie nach, war dies bei Jugendlichen nicht der Fall. Medizinische Marihuana hat keine berauschende Wirkung, weil die gefährlichen Wirkstoffe entfernt wurden und keinen Rausch auslösen können. Bis zum regulären Einsatz von CDB in der Medizin dürfte es noch Jahre dauern, bis geeignete Therapien entwickelt sind.