Erster erfolgreicher Impfstoff gegen Ebola
Der Feldtest eines neuen Impfstoffs gegen Ebola, der im westafrikanischen Guinea durchgeführt wurde und die Bezeichnung RVSV-ZEBOV trägt, ergab, dass er einen wirksamen Schutz bietet und eine Verbreitung des Virus verhindert.
Die WHO-Studie wurde von Forschern der Universität Bern entwickelt und sowohl in The Lancet als auch BMJ veröffentlicht. Eine Technik mit Namen Ringimpfung war Inspiration für die Studie. Bei einer Ringimpfung werden alle aufgespürt, die dem Virus ausgesetzt waren und werden geimpft verbunden mit dem Ziel eine Ausbreitung zu verhindern. In den 1970er-Jahren konnten mit Hilfe dieses Verfahrens die Pocken ausgerottet werden.
Die Forscher wählten für ihre Studie jene Menschen aus, die in den letzten 21 Tagen einen engen Kontakt zu jemanden hatten, der mit dem Ebola-Virus infiziert war. Diese Personen wurden als unmittelbar gefährdet eingestuft und waren nicht nur Verwandte sondern auch Haushaltsmitglieder sowie Klinikpersonal. Im nächsten Schritt wurden alle Menschen identifiziert, die indirekt der Gefahr des Virus ausgesetzt sein könnten. Zu diesen Personengruppen zählten Nachbarn und Arbeitskollegen, die in Kontakt mit Personen der ersten Stufe des Prozesses waren. Zusammen wurden alle Personen als Teil eines Rings bezeichnet. Diese Personen erhielten den Impfstoff RVSV-ZEBOV und wurden gebeten an der Studie teilzunehmen.
Insgesamt konnten 90 Ringe für die Untersuchung durch die Forscher ermittelt werden, bestehend aus 5415 Kontakten, die Anspruch auf eine Impfung haben. Davon wurden 3512 Personen angeworben und erhielten die Impfung. Die beteiligten Ringe sind dann per Zufall einer der beiden Gruppen in gleicher Gruppengröße zugeordnet worden.
Die erste Gruppe erhielt sofort den Impfstoff und die andere erst nach 21 Tagen, so lange wie die Inkubationszeit des Ebola-Virus. Dieser Ansatz führt jedoch dazu, dass einige Teilnehmer wahrscheinlich mit dem Virus infiziert wurden aber dies sei Studienautor Dr. Matthias Egger zufolge der einzigste Weg um festzustellen, ob der Impfstoff tatsächlich funktioniert.
Die Forscher fanden heraus, dass keiner der Menschen, die sofort geimpft wurden, nicht von einer Infektion mit dem Ebola-Virus betroffen waren. Bei der Gruppe mit verspäteter Impfung gab es hingegen 16 Fälle, wo der das Virus ausbrach. Jeder dieser 16 Fälle erhielt die Impfung innerhalb von 6 Tagen nach dem Ausbruch. Nach dieser Zeit wurden keine weiteren Fälle mehr gemeldet. Wie Dr. Sven Trelle von der Clinical Trials Unit der Universität Bern berichtet, zeigen die Ergebnisse, dass der Impfstoff vollen Schutz vor Ebola nach rund einer Woche bietet.
Laut Dr. Egger habe sich sowohl die Wirksamkeit des Impfstoffs als auch des Rings gezeigt. Es könnte seinen Worten nach der Anfang vom Ende der Ebola-Epidemie in Westafrika sein und auch sinnvoll für eine zukünftige Bekämpfung des Virus.
Nach dem Erfolg der ersten Stunde wurde empfohlen, ein Daten und Safety Monitoring Board zu bilden, welches die Studie erweitert, um weitere Nachweise für die Wirksamkeit des Impfstoffs zu gewinnen.