Menschen mit Depressionen und Persönlichkeitsstörungen stellen sich eher Selbstmord-Frage
Menschen mit Depressionen und Persönlichkeitsstörungen stellen sich eher Selbstmord-Frage
Nach einer Studie von 100 psychiatrischen Patienten in Belgien, suchen Personen mit Depressionen und Persönlichkeitsstörungen am ehesten Hilfe auf. Der Studien Co-Autor Dr. Lieve Thienpont veröffentlichte die Studienergebnisse mit seinen Kollegen in der Zeitschrift BMJ Open. In Belgien wurde die Euthanasie im Jahr 2002 legalisiert, wo Menschen ihr Leben durch die Einnahme spezieller Drogen selbst beenden können.
Laut Dr. Thienpont und Kollegen, seien Belgien, die Niederlande und Luxemburg die einzigen Länder in Europa, wo psychische Leiden oder Ängste eine Rechtsgrundlage für
Im Rahmen der Studie wurde die Frage gestellt, ob Patienten mit bestimmten psychischen Störungen wahrscheinlicher eine Euthanasie-Anfrage stellen oder nicht. Es wurden 100 Euthanasie-Anfragen analysiert, bestehend aus 77 Frauen und 23 Männern. Die Betroffenen hätten ein unerträgliches Leiden. Alle Patienten befanden sich in ambulanter Behandlung für psychische Störungen in belgischen Kliniken von 2007 bis 2011. Bis zum Jahresende 2012 wurden sie dort behandelt.
Von den Patienten hatten 19 für die Beratung eine Überweisung erhalten, 73 wurden als untauglich eingestuft, um zu arbeiten und 59 lebten allein, wie die Studie berichtet. Bei 90 Prozent der Patienten wurde mehr als eine psychiatrische Störung festgestellt, wobei Depression die häufigste Diagnose war und 58 Patienten betraf. Persönlichkeitsstörungen trafen am zweithäufigsten zu und hatten 50 Patienten. Von den Patienten, bei denen eine Prüfung erforderlich war, wurden 13 speziell auf Autismus getestet und darunter wurde bei 12 Patienten das Asperger-Syndrom erkannt.
Die Euthanasie-Anfragen von 48 Patienten wurden akzeptiert, wie die Ergebnisse der Studie berichten und 35 dieser Anträge wurden durchgeführt. Die übrigen 13 Anträge wurden verschoben oder abgesagt, weil Patienten berichteten dass ihnen die Sterbehilfe genug Seelenfrieden gebe um weiterzuleben. Bis zum Ende der Studie waren 43 Patienten gestorben. Davon hatten sechs ihr eigenes Leben beendet und einer beging Selbstmord, weil die Genehmigung der Sterbehilfe zu lange dauerte. Dreißig Patienten starben in einem positiven Umfeld, umgeben von Familie und Freunden.
Wie Dr. Thienpont und seine Kollegen ausführen, könnten ihre Erkenntnisse dabei helfen bessere Richtlinien für die Sterbehilfe zu erstellen bezogen auf Anfragen von Patienten mit psychiatrischen Erkrankungen. Auf Grund der anhaltend hohen Debatten über dieses Thema sei es wichtig, Leitlinien für die Sterbehilfe zu entwickeln und diese in klare und detaillierte Protokolle zu entwickeln, die in der Praxis umgesetzt werden können. Sie fordern daher weitere Studien, um ein besseres Verständnis für Euthanasie-Anfragen für unerträgliches Leiden unter psychisch Kranken zu gewinnen.