Beeinflusst der weibliche Zyklus sportliche Leistungen?
Sport hält jung und fit. Die Begeisterung und Motivation für Sport kann jedoch in der Pubertät mit erreichen der Geschlechtsreife rapide abnehmen. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem weiblichen Zyklus und der sportlichen Leistung
Anfang des Jahres schied Tennisprofi Heather Watson frühzeitig bei der Australian Open aus. Anschließend wurde erklärt, dass sie unter Schwindel, Übelkeit und Müdigkeit litt, welches auf ihre Menstruation zurückgeführt wurde und sie an der sportlichen Leistung hinderte.
Annabel Croft, eine ehemalige Tennisspielerin sagte gegenüber dem Sender BBC, dass diese Offenheit sehr mutig war und dass Frauen häufig zu diesem Thema schweigen. Es wäre schon immer ein Tabuthema gewesen. Croft ist der Auffassung, dass der Menstruationszyklus Auswirkungen auf sportliche Leistungen hat und eines der letzten Tabus im Sport ist. Die Britische Läuferin Paula Radcliffe hält derzeit den Weltrekord für den Frauen-Marathon. Sie brachen den bestehenden Rekord zu Beginn ihrer Periode. Sie sagte aber auch, dass sie zweifelsohne im letzten Drittel aufgrund ihrer Periode Magenprobleme hatte und sich nicht gut fühlte
In einer Studie soll nun erforscht werden, inwiefern der Menstruationszyklus die sportliche Leistung beeinflussen kann und welche Möglichkeiten es gibt, diese Probleme zu reduzieren.
Welche Symptome werden durch die Menstruation verursacht
Viele Frauen leiden unter PMS, dem prämenstruellen Syndrom. Dabei verändert sich die emotionale Empfindung, das Verhalten und die Psyche für einen kurzen Zeitraum. In den USA sollen rund 85% der Frauen davon betroffen sein. PMS gilt als Teil des monatlichen Zyklus. Die Symptome haben einen großen Einfluss auf die körperliche Leistung und damit auch auf den Sport.
Neben Krämpfen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Gelenk- und Muskelschmerzen können auch Kopfschmerzen auftreten. Eine leichte Gewichtszunahme kann ebenfalls vorkommen. PMS stört anscheinend auch die körperliche Aktivität und Leistungsbereitschaft. Dies gilt besonders bei Spitzensportlerinnen. Die Symptome können sich übrigens noch um Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen und Reizbarkeit ergänzen
Aktuell sind sich Experten noch nicht sicher, welche Auswirkungen PMS wirklich hat, aber es wird angenommen, dass die Veränderungen des Hormonspiegels und des Neurotransmitters Serotonin einen Rolle spielen könnten, und auch für die Symptome verantwortlich sind. PMS kann sogar soweit gehen, dass Frauen einige Tage nicht in der Lage sind zu arbeiten. Dadurch liegt die Vermutung nahe, dass dies auch zu einem Leistungsabfall im sportlichen Bereich führen kann.
Der Nachweis, dass die Menstruation Auswirkungen auf die Leistung hat
Sportmediziner Jason Karp, PhD, ist der Ansicht, dass der schwankende Hormonespiegel der Hormone Progesteron und Östrogen zu einer physiologischen Veränderungen im Körper während der Menstruation führt, und dass diese Veränderungen durch starke sportliche Aktivität verstärkt werden. Während der Mensturation erhöht sich auch die Temperatur sowie die Atmung. Hierzu sagt Jason Karp: „Die erhöhte Temperatur macht es schwieriger bei Hitze zu laufen, weil der Körper dann schneller schwitzt.“ Die erhöhte Atmung wirkt sich auf die Sauerstoffversorgung der Muskeln aus, da diese dann schlechter versorgt werden. Nun soll erforscht werden, welche Möglichkeiten zur Verfügung stehen, um die Symptome zu lindern und eine sportliche Leistungsbereitschaft auch bei PMS zu erhalten.