Transsexuelle leiden nicht an Hormon-Schwankungen
Jetzt wurde eine neue Studie veröffentlicht, welche belegt, dass Transsexuelle den gleichen Hormonstatus aufweisen, wie vor der Operation.
Studienautorin Dr. Johanna Olson der Kinderklinik in Los Angeles (CHLA) sagt: „Wir wollen damit das Vorurteil aus dem Weg räumen, dass Transsexuelle mit einem Hormonungleichgewicht geboren werden.“ Die Studie soll helfen die Wirksamkeit von Behandlungen Transsexueller zu Verbessern. Dies betrifft vor allem ihren Körper und die Hormone. Kinder, welche die Pubertät erreicht haben, können durch entsprechende Hormonpräparate behandelt werden. Dabei handelt es sich um synthetische Hormone, welche während der Pubertät die körperliche Veränderung hormonell beeinflussen können. Dabei soll eine Verzögerung erreicht werden
Viele Transsexuelle berichten über Angstzustände und Verzweiflung, welche dann ausgelöst werden, wenn sie feststellen, dass ihr Geschlecht und ihr körperliches Aussehen nicht im Einklang mit ihrer Identität stehen. Immer mehr junge Menschen suchen daher nach frühzeitigen Behandlungsmöglichkeiten.
„Obwohl bekannt ist, dass Jugendliche ein erhöhtes Risiko haben zu Depressionen, Angstzuständen oder gar Suizid neigen, gibt es keine Daten in den USA, über den Zusammenhang zwischen physischer und psychischer Entwicklung von transsexuellen Jugendlichen, welche eine Geschlechtsumwandlung durchführen lassen wollen.“ Das beschreiben die Autoren der Studie.
Um dies zu ändern haben die Wissenschaftler 101 transsexuelle Jugendliche im Alter von 12 bis 24 Jahren beobachtet. Davon waren von Geburt an 51% männliche und 49% weibliche Teilnehmer. Nachdem einige physische Parameter eruiert wurden, entdecken die Forscher, dass der Hormonspiegel im Einklang mit den sonstigen Geschlechtsgenossen stand. Das bedeutet, dass Transsexuelle im Vergleich zu Gleichaltrigen den selben Hormonstatus aufweisen.
Weiterhin fiel auf, dass viele Teilnehmer an Übergewicht litten, was den Forschern zu Folge daran liegt, dass sie durch das überschüssige Gewicht versuchen, ihr eigentliches Geschlecht zu verstecken.
Transsexuelle Jugendliche sind sich bereits in jungen Jahren über ihre eigentliche Geschlechtsidentität bewuss
Im Durchschnitt gaben die Teilnehmer an, bereits im Alter von 8 Jahren gewusst zu haben, dass sie das „falsche Geschlecht“ haben. Weiterhin erklärten diese Teilnehmer, dass sie ihren Familien erst mit durchschnittlich 17 Jahren davon erzählt haben. Die Forscher fanden auch heraus, dass 35% der Teilnehmer an Depressionen litten oder sogar mit Selbstmordgedanken haderten. Diese Zahlen sind deutlich höher, als bei sonstigen Jugendlichen.
Die psychischen Probleme der transsexuellen Jugendlichen zeigt auf, dass eine frühzeitige Behandlung hier viele Vorteile bringen kann. Nun soll erforscht werden, wie die frühzeitige Gabe von entsprechenden Präparaten helfen kann, damit auch die Lebensqualität der Menschen wieder steigen kann. Dr. Olsen sagt: „Mein Ziel ist es, dass Kinder, welche sich im falschen Körper gefangen fühlen, frühzeitige Hilfe bekommen, damit sie sich frei bewegen und gut entwickeln können.“Es werden nun weitere medizinische Daten und Fakten gesammelt werden, um dieses Ziel erreichen zu können.