Zusammenhang zwischen Migräne und Schlaganfall-Risiko?
An der University of Miami, in der medizinischen Fakultät untersuchte man eine große Anzahl von Migränepatienten. Die Ergebnisse legen einige bedenkliche Schlüsse nahe: Insbesondere ältere Migränepatienten leiden womöglich auch unter einem erhöhten Schlaganfall-Risiko, falls sie zusätzlich noch rauchen.
„Möglicherweise haben wir soeben einen weiteren Grund dafür entdeckt, endlich mit dem Rauchen aufzuhören, ganz besonders für Migränepatienten”, berichtet die Autorin des Fachartikels zur Studie, Teshamae Monteith von der Miller School of Medicine, der medizinischen Fakultät Miami und ebenso Mitglied der Amerikanischen Akademie für Neurologie. „Die Untersuchung von Migräne-Vorfällen und Gefäßverschlüssen bei älteren Patienten ergab, dass nur die Raucher unter ihnen von einem erhöhten Schlaganfall-Risiko bedroht waren. Vorausgegangene Studien zeigten, dass Frauen unter 45, die Migräne mit einer Aura aufwiesen, stets verstärkt mit einem Schlaganfall rechnen mussten, unabhängig von Rauch-Gewohnheiten.
Für die Studie wurden knapp 1300 Probanden mit einem Durchschnittsalter von 68 Jahren untersucht, die angaben, seit etwa 11 Jahren an Migräne zu leiden: Sie wurden daraufhin überprüft, ob sie auch an Herz- oder Gefäßerkrankungen litten oder gelitten hatten. Während der Studie wurden bei den Probanden insgesamt fast 300 Schlaganfälle und Herzattacken, einige davon mit tödlichem Ausgang verzeichnet.
In der vorliegenden Studie fand sich kein Zusammenhang zwischen Migräne – unabhängig vom Auftreten einer Aura – und dem Schlaganfall- oder Herzanfall-Risiko. Unter Rauchern allerdings war das Schlaganfall dreimal höher als bei Nichtrauchern.
Statistisch gesehen können wir nicht ausschließen, dass eine Beziehung zwischen Migräne und Schlaganfall bei Rauchern nur vom Zufall abhing. Weil aber der Zusammenhang immer wieder auch in anderen Studien in Erscheinung trat, scheint sich die Vermutung zu bestätigen, so Dr. Monteith.
Migräne ist heftiger, meist pochender und oft einseitiger Kopfschmerz, der für Stunden oder Tage anhalten kann. Gehen sensorische Wahrnehmungen wie Blitze vor den Augen, „blinde Flecken, taube und prickelnde Glieder, Schwindel und Übelkeit, Sprachstörungen, Erbrechen und erhöhte Lärm- und Lichtempfindlichkeit voraus, spricht man von einer Migräne mit Aura.
Die Ursachen sind vielfältig und reichen von hormonellen Schwankungen über Stress bis hin zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Meist liegt eine genetische Disposition bei den Betroffenen vor.
Was genau während eines Migräneanfalls im Gehirn geschieht, ist immer noch nur bruchstückhaft erforscht: Möglicherweise verengen und verkrampfen sich im akuten Zustand Blutgefäße.